Im ersten Teil zu „Wie lernt man Pole Dance“ konntet ihr schon einiges über diese tolle Sportart lesen. Es geht weiter mit dem zweiten Teil, in dem es vor allem um die Vielseitigkeit des Sports geht. Darf es ein trickbasierter Pole Dance Kurs sein oder doch vielleicht lieber Exotic Pole?
Auch wieder mit dabei: Meine Freundin Laura (ihr findet sie hier auf Instagram). Sie gibt Tipps aus Trainersicht.
Pole Dance-Kleidung
Beim Pole Dance werden in der Regel kurze Sportsachen getragen und das hat praktische Gründe: Haut haftet an der Stange besser.
Wer erst angefangen hat, Pole Dance zu lernen, dem kurze Klamotten aus, dass heißt eine Shorts, ein Top oder Sport-BH. Die Kleidung sollte aus bequemen und beweglichem Stoff sein. Achtet darauf, dass möglichst keine Nieten oder Reißverschlüsse befestigt sind, denn damit schädigt ihr dem Stangenmaterial und könnt euch verletzen.
Etwas professioneller wird es mit spezieller Pole Dance-Kleidung. Hier gibt es viele Anbieter die schöne Sets – von sexy bis sportlich – anbieten. Dabei kann ein einzelnes Set schon um die 80 Euro. Dafür sind perfekt auf die Belastungen ausgelegt, alles sitzt dort, wo es sein sollte und natürlich sehen sie auch ästhetischer aus.
Für den Pole Dance Kurs Exotic/Dirty Pole könnt ihr auch eine lange Hose tragen. Hier spielt die Haftung an der Stange, aufgrund der vielen Bodenarbeit, meist eine untergeordnete Rolle. Auch ein Oberteil, dass den Bauch bedeckt, kann von Vorteil sein. So rutscht ihr auf dem Boden besser. Zusätzlich benötigt ihr für diesen Kurs Knieschoner und High Heels.
Für das Warm-Up solltet ihr immer etwas längere Sachen dabei haben, damit ihr euch nicht erkältet, wenn euer Körper noch nicht warm ist.
Mein Tipp: Viele Anbieter nehmen an Rabattaktionen, wie dem Black Friday, teil. Hier könnt ihr kräftig Geld sparen.
Sexy, sportlich, elegant – welcher Pole Dance Kurs darf’s sein?
Der Sport ist enorm vielseitig. Jeder Pole Dance Kurs kann einen anderen Fokus und Stil haben. Je nach Pole Dance Studio besteht ein anderes Kurssystem. Meistens werden die Kurse grundlegend nach dem Schwierigkeitsgrad eingeteilt.
Daneben können sie auch noch nach verschiedenen Inhalte aufsplitten. So werden in einem allgemeinen Pole Dance Kurs Tricks geübt und anschließend in einer Tanzchoreographie mit einander kombiniert. Demgegenüber stehen reine Trick-Kurse, in denen, wie der Name schon sagt, nur Tricks aber keine Choreographie gelernt werden. Natürlich ist auch eine Kombination aus beiden Varianten möglich.
Fast ausschließlich um tänzerische Elemente und weniger um Poletricks geht es beim Dirty/Exotic Pole. Hier wird eine Choreographie mit High Heels getanzt. Dabei spielt besonders das Floorwork, also Tricks mit Bodenkontakt, eine wichtige Rolle.
Beim Pole Fitness liegt der Fokus, wie der Name schon sagt, auf dem Training. Die Stange dient hier als Hilfsmittel für ein kraftintensives Workout. Dabei können Pole Tricks und bekannte Fitnessübungen kombiniert werden.
Eine tolle Kombination: Sportliche Tricks mit High Heels ©Claudia Steck_ch_art_photography
Ich würde euch stets eine Kombination aus verschiedenen Kursen empfehlen, damit ihr einerseits herausfinden könnt, was euch am meisten Spaß macht und andererseits an all euren Pole Dance-Fähigkeiten arbeiten könnt.
Laura – sexy, sportlich, elegant – wie vielseitig findest du Pole Dance?
„Man kann wirklich das ausleben, was man möchte. Es ist eine der vielseitigsten Sportarten. Es fördert zudem Kraft, Flexibilität, Koordination und die Kraft-Ausdauer.
Ich selber würde mich eher in die sexy-elegante Richtung einordnen, für das Sportliche muss ich mich schon sehr motivieren. Jeder kann seine Stilrichtung finden.“
Hoch, höher, High Heels 👠
Beim Pole Dance könnt ihr in ausgewählten Kursen auch mit High Heels tanzen. Das sieht nicht nur sehr schön aus, sondern hilft auch dabei, die sexy Seite aus jedem hervorzuholen.
Dafür benötigt ihr professionelle Tanzschuhe, die ihr in entsprechenden Pole Shops kaufen könnt. Die bekannteste Marke sind Pleasers. Meiner Erfahrung nach sind diese recht langlebig. So hielten meine letzten Pleasers drei Jahre wöchentliches Dirty Pole durch, bevor das Riemchen gerissen war und die Sohle wirklich zu mitgenommen aussah.
Mein Tipp: Da professionelle High Heels nicht besonders günstig sind (ab ca. 80 €) und sich die Sohlen unschön abnützen, empfehle ich euch High Heels-Schoner. Diese werden wie Söckchen über die Schuhe gezogen und sorgen so für ein längeres Leben für eure Heels.
Laura, du selbst unterrichtest ebenfalls High Heels-Kurse. Wem sind sie zu empfehlen?
„Allen die Bock drauf haben! Der Fokus liegt hier mehr auf der Flexibilität und dem Unterkörper. Ein Trainer ist wieder wichtig, der auf die Kondition der Gelenke und die richtige Technik achtet. Da man auch recht viel Gewicht mit den Händen halten muss, lohnt es sich vorher schon drei bis vier Monate Pole Dance trainiert zu haben.“
Team Pole – zu zweit machts mehr Spaß
Wenn ihr etwas erfahrener seid, findet ihr vielleicht auch Gefallen am Team Pole. Hierbei wird mit einem oder mehreren Tanzpartnern an ein bis zwei Stangen getanzt.
Es gibt zahlreiche Tricks, die sich zu zweit oder dritt ausführen lassen. Dafür werden jedoch fortgeschrittene Kenntnisse benötigt, denn fast alle Tricks verlangen ein Grundmaß an Kraft und Flexibilität. Oft hält ein Partner den anderen, darin solltet ihr also sicher sein, damit sich keiner verletzt und komplexe Haltefiguren überhaupt möglich sind.
Team Pole gibt es nicht als festen Pole Dance Kurs (wenn ihr einen seht, sagt mir gerne Bescheid 😉), dafür ab und an als Specialty Kurs. Das Training findet daher in Eigenregie oder mit einem Trainer in einem gemieteten Raum in einem Studio statt.
Da sich die Tanzpartner erst kennenlernen müssen und jeder natürlich verschiedene Stärken und Schwächen hat, verlangt Team Pole sehr viel Zeit, Geduld und Übung.
Das war die kleine Reihe zum Thema Pole Dance lernen. Ich hoffe, ich konnte euch ermutigen diesen fantastischen Sport und den ein oder anderen Pole Dance Kurs einmal auszuprobieren. In diesem Sinne: Viel Spaß und „Dance like nobody is watching!“ 💙