Tomorrowland – das bekannte und riesige Festival der elektronischen Musik findet wieder statt! Mit zahlreichen Bühnen, vielen Acts und allem möglichen Pipapo wird im Juli in Belgien einiges aufgefahren. Ich hatte das Glück, eines der begehrten Tickets zu ergattern und werde euch hier vor und nach dem Festival an meiner Erfahrung teilhaben lassen.
Wann, wo, wieso – Daten und Fakten zum Tomorrowland
Das Tomorrowland ist nach Angaben der Betreiber mit rund 600.000 Besuchern (Planung für das Jahr 2022) das größte Festival weltweit. Es findet jährlich im Juli in der
belgischen Stadt Boom statt, diesmal an drei statt nur an zwei Wochenenden. Erwartet werden Besucher aus über 100 verschiedenen Ländern.
In den letzten beiden Coronajahren fand das Festival ausschließlich digital statt. In diesem Jahr ist es endlich wieder anders. Die Termine sind der 15. bis 17. Juli, der 22. bis 24. Juli sowie der 29. bis 31. Juli.
Die erste Ausgabe gab es im Jahr 2005, seit 2019 existiert mit dem Tomorrowland Winter zudem ein Ableger. Das Festival zeichnet sich vor allem durch seine Superlativen – Anzahl der Gäste, Bühnen, Acts und Shows – aus. Doch besonders hervorzuheben ist die aufwendige und detailverliebte Inszenierung, die an eine märchenhafte Parallelwelt erinnert.
Ene mene meck – Tickets weg
Wer ein Ticket ergattern möchte, muss schnell sein. Meist sind sie im regulären Verkauf bereits nach wenigen Sekunden ausverkauft. Es gibt jedoch darüber hinaus Chancen, noch an ein Ticket zu kommen. Dieses Jahr war es allerdings aufgrund der zwei ausgefallenen Jahre noch schwerer, da viele Leute ihr Ticket aus den Vorjahren behalten haben. Somit waren insgesamt weniger Tickets verfügbar.
Folgende Möglichkeiten habt ihr, um an ein Ticket zu kommen:
Sei eine(r) der Ersten!
Die ersten 20 Leute aus jedem Land, die sich registrieren, erhalten bis zu vier Tickets. In Deutschland ist es wohl eher unwahrscheinlich, so an ein Ticket zu kommen.
Pre-Sale
Im Februar findet der offizielle Vorverkauf statt, wofür eine Vorabregistrierung notwendig ist. Hier muss man extrem schnell sein. Wenn es nicht sofort klappt, rutscht man in die Warteschlange, von der es angeblich irgendwann weiter geht.
Worldwide Ticket Sale
Etwas später als der Vorverkauf startet der reguläre Verkauf. Das Prinzip ist das selbe wie beim Vorverkauf, vorab registrieren müsst ihr euch jedoch nicht.
Waiting List
Ihr könnt euch auf der Warteliste eintragen. Hier landen Tickets, die wieder zurückgegangen sind. Dieses Jahr kamen einige 10.000 nochmal zurück, etwa aus den Vorjahren.
Restplatzbörsen und Co.
Solltet ihr bisher kein Glück gehabt haben, dann könnt ihr entweder auf Restplatzbörsen wie Viagogo schauen oder von Privatpersonen auf Ebay und in Facebook kaufen. Hierbei lauern natürlich einige Risiken bezüglich gefälschter Tickets, die ihr im Hinterkopf behalten solltet.
Ticketkategorien – wie viel Spaß darf es sein?
Die vielen Ticketkategorien können ziemlich verwirrend sein. Ihr findet die offizielle Übersicht hier auf der Tomorrowland Website (in Englisch). Die Preise schwanken je nachdem, bei welchem Sale ihr euer Ticket erworben habt.
Grundsätzlich benötigt ihr das Festivalticket um dabei zu sein. Das gibt es als „Day Pass“, also für nur einen bestimmten Tag, oder als „Full Madness Pass“, für alle Tage. Die Preise (Stand 2022) bewegen sich von 111 € für einen „Day Pass“ bis 261 € für den „Full Madness Pass“. Diese Tickets gibt es dann, ebenso wie alle Unterkünfte, in der Premium-Version „Comfort“ inkl. VIP-Zugang/Bereiche für einen höheren Preis.
Das Ticket könnt ihr dann mit einer Unterkunft verbinden, entwender außerhalb oder in Dreamville beim Festivalgelände. Mehr dazu unten im Abschnitt: „Unterkunft – willkommen in „Dreamville“.
Travel Packages
Bei diesen Paketen kauft ihr das Festivalticket inkl. Anfahrt und ggf. zusätzlich einer Unterkunft. Die Anreise kann per Zug, Flugzeug oder mit dem Bus erfolgen. Mit dem „Discover Europe“-Paket könnt ihr an eure Festivalerfahrung sogar noch einen kleinen Europa-Trip dranhängen.
Unterkunft – willkommen in „Dreamville“
Beim Tomorrwland gibt es viele verschiedene Unterkünfte mit einer großen Varietät an Komfort und Preis (von 335 € für campen auf dem Zeltplatz bis hin zu 4700 € für ein eigenes Ferienhaus mit vielen Extras). Bei all diesen Paketen ist der Festivaleintritt bereits enthalten.
Am günstigsten ist es in Dreamville mit eurem eignen Zelt zu campen. Etwas stressfreier wird es mit der Buchung von bereits aufgebauten Zelten (diese sind wirklich hübsch und können im Anschluss sogar behalten werden). Wer noch mehr Komfort benötigt, bucht sich ein Apartment, eine Lodge oder eine Cabana. Alle verfügbaren Unterkünfte in Dreamville findet ihr hier auf der offiziellen Seite.
Baut ihr euer eigenes Zelt auf, solltet ihr gute Nerven bewahren und schnell sein. Der Zeltplatz wird von Mitarbeitern immer nur Stück für Stück freigegeben, damit der Platz optimal ausgenutzt wird. Dadurch ist es allerdings schwierig große Zelte aufzubauen oder Plätze für nachrückende Freunde freizuhalten.
Mein Tipp: Mit der Tomorrowland-App könnt ihr nicht nur allerhand Organisatorisches erledigen, wie euer Bändchen aufladen oder Extras dazu buchen, ihr habt auch stets das Line Up und viele Infos parat. Zudem gibt es 24/7 „Worldwide Radio“ auf dem passende Musik läuft. Zudem gibt es vom Moderator viele Infos rund um die drei Veranstaltungswochenenden.
Gepäck und Co. – das solltet ihr auf dem Tomorrowland beachten
Generell dürft ihr auf das Festival euer gesamtes Festivalequipment mitbringen. Ich vermute jedoch, dass es sehr weite Wege geben wird. Daher ist es vorteilhafter, einen kleinen Wagen dabei zu haben und nur so viel zu packen, wie in einem Gang getragen werden kann.
Beim Trinken sind die Obergrenzen zu beachten: So dürfen pro Person nur sechs 0,5 Liter Dosen (oder Plastikflaschen, ich habe extra offiziell nachgefragt) an Alkohol sowie dieselbe Menge Softdrinks mitgebracht werden.
Für Wasser gibt es keine Begrenzung, doch auch hier sind nur Plastikflaschen erlaubt. Auch bezüglich des Essens gibt es keine Einschränkungen. Die Kontrollen waren unterschiedlich streng. Größere Mengen waren bei uns kein Problem.
Musik und mehr – Floors und DJs
Jedes Tomorrowland steht unter einem eigenen Motto. Dieses Jahr ist es „The reflection of Love“. Danach richten sich Bühnengestaltung, Pyrotechnik, Programm und Accessoires.
Über 700 Artists aus der Techno-, EDM- und Drum- und Bass-Szene wird es beim Tomorrowland 2022 geben. Sie spielen dabei auf über zehn Bühnen! Einige der musikalischen Größen sind bereits Stammgäste, wie beispielsweise Martin Garrix, Dimitri Vegas & Like Mike und Armin van Buuren. Weitere bekannte DJs sind Amelie Lens, Adam Beyer uvm. Das gesamte Line Up findet ihr hier auf der Website.
Bühnen soweit das Auge reicht
10 Bühnen erwarten euch beim Tomorrowland Festival. Sie sind kreisförmig im Park angeordnet und bieten unterschiedlich vielen Besuchern Platz. Die Main Stage ist dabei natürlich am größten und imposantesten.
Jede Bühne einzigartig und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Musik reicht dabei von Aprés Ski (ja, richtig gehört – Boose Bar) über EDM bis hin zu Schranz und Techno.
Opening Party „The Gathering“
Am Anreisetag geht’s von 13 bis 0 Uhr mit der großen Opening-Party los. Ansonsten erwartet euch auf den Hauptbühnen Musik von 12 bis 01 Uhr.
Disneyland für Erwachsene
Neben der Musik bietet das Festival noch viele weitere Aktivitäten und Highlights. So gibt es zahlreiche Foodstände, viele künstlerische Shows und Darsteller, Secrets Stages uvm.
Allein über die Aktivitäten in Dreamville könnte man einen eigenen Artikel schreiben. Hier gibt es einen Marktplatz mit Shops zum Kauf von Ballons, Schmuck und Bekleidung, eine Recovery/Balance Area mit Gym, Tennisplätze, Sportkurse sowie ein Restaurant, viele Foodstände, ein Bälleparadies uvm. Eine Band startet täglich mittags und marschiert mit Musik und viel Tam Tam zum Festivalgelände.
Das Festival ist so faszinierend, dass es gleich mehrere Dokumentationen darüber gibt. Ihr findet eine neue Dokumentation vom ZDF hier sowie eine Youtube-Doku von 2014 hier.
Das war mein Erfahrungsbericht zum Tomorrowland Festival. Es war wirklich eine beeindruckende Erfahrung und noch viel imposanter, als man es sich aus den Erzählungen hätte vorstellen können. Ihr solltet das Festival daher unbedingt auf eure To Do-Liste setzen!
Bis zum offiziellen Aftermovie wünsche ich euch viel Freude mit dem offiziellen Trailer 😉.
Ihr könnt von Festivals nicht genug bekommen? Dann schaut euch meinen Erfahrungsbericht zu Rock im Park 2022 an!