Laut, wild, vielseitig – dass ist Mexiko City. Die Hauptstadt auf 2.240 Meter Höhe ist nicht nur die größte Metropole des Landes, sondern auch die bevölkerungsreichste Stadt Nordamerikas. Kein Wunder, dass es hier allerhand zu erleben gibt. Ich habe für euch meine Top 5 Sehenswürdigkeiten in Mexiko City zusammengestellt.
Mexiko City – erstmal entspannt ankommen
Zu Beginn kann die Stadt überwältigend sein. Zum einen geht es wuselig zu. Mit fast 22 Millionen Einwohnern in der gesamten Metropolregion, gehört die Stadt zu den größten der Welt. Zum anderen kann sich die Höhenlage auf den Körper auswirken. Ihr solltet euch daher etwas Eingewöhnungszeit geben.
Plant aufgrund der Stadtgröße genügend Zeit zum Entdecken ein. Ich empfehle euch mindestens drei volle Tage. Wir waren sechs Tage vor Ort, was für mich dann aber doch zu lang war (#naturefan).
Buntes Mexiko City: Straße am Plaza Garibaldi, Platz der Mariachis
Top-Sehenswürdigkeiten in Mexiko City
🇲🇽 1. To do: Altstadtspaziergang
Los geht’s an der Catedral Metropolitana de la Asunción de María im alten Zentrum von Mexiko City. Sie ist die größte und älteste Kathedrale des amerikanischen Kontinents. Hier befindet sich auch der Zócalo, der Hauptplatz der Stadt. Es herrscht ein buntes Treiben, fast täglich finden Demonstrationen statt.
Unweit des Platzes lohnt sich ein Abstecher zum Gran Hotel Ciduad, einem wunderschönem Jugendstilgebäude. Hier wurden schon Szenen für die James Bond Filme „Eine Lizenz zum Töten“ und „Spectre“ gedreht.
Weiter geht’s, vorbei am Nationalpalast und dem Nationalmuseum Museu nacional de cultura, zum Templo Mayor. Wo zu Zeiten der Azteken der wichtigste Tempel der damaligen Hauptstadt lag, befinden sich heute die wiederentdeckten Überreste.
Für ein Päuschen bietet sich ein Abstecher zum Plaza de Santo Domingo an. Hier könnt ihr verweilen und lokales Streetfood kosten. Lasst euch währenddessen am besten die dunklen Geschichten aus der Zeit der Inquisition näherbringen.
Mein Tipp: Am Plaza de Santo Domingo befindet sich die kleine Torteria La Hidalguense, die gern von Einheimischen besucht wird. Hier könnt ihr leckere und große Tortas zu einem günstigen Preis kosten.
Frisch gestärkt geht’s zum historischen Postamt, dass auch noch heute in Betrieb ist. Etwas weiter westlich befinden sich das Palacio de Bellas Artes, das beindruckende Kunstmuseum. Abschließen könnt ihr die Tour im Alameda Central Park. Der älteste Park der Stadt lädt zum Ausruhen und Verweilen ein.
🇲🇽2. Historisches Highlight im Zentrum: Tenōchtitlan
Überlieferungen nach war das aztekische Volk mehrere Jahrhunderte auf der Suche nach einem Ort für eine neue Stadt. Im 14. Jahrhundert gründeten die Azteken infolge eines ihnen erschienen mystischen Zeichens Tenōchtitlan. Die Stadt entwickelte sich zu einem imposanten Zentrum mit Palästen, Brücken, Plätzen, Tempeln. Zu Hochzeiten beherbergte sie rund 200.000 Menschen. Nachdem die Spanier im 16. Jahrhundert die Stadt erobert hatten, bauten sie auf den Trümmern das heutige Mexiko City.
Falls ihr noch tiefer in die faszinierende Stadtgeschichte eintauchen wollt, empfehle ich euch dieses Video aus der ARD Mediathek.
Der Großteil der alten Stadt ist heute verloren. Doch einige der archäologischen Grabungen wie beispielsweise den Templo Major könnt ihr besichtigen. Auch ein Museum lädt mit einer umfassenden Ausstellung zu einem Besuch ein. Definitiv eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Mexiko City.
Leider gestalten sich weitere Ausgrabungen schwierig. Zum einen liegen die Überreste Tenōchtitlans komplett unter der heutigen Stadt, zum anderen befinden sie sich auch im Bereich des Grundwasserspiegels.
Die Überreste des ehemaligen aztekischen Haupttempels Templo Mayor
Auf ins Umland!
🇲🇽3. Sehenswürdigkeit vor den Toren der Stadt: Xochimilco
Südlich der Stadt lohnt sich ein Besuch in Xochimilco. Dort liegen schwimmende kleine Inseln, die von Wasserkanälen umgeben sind. Sie stehen unter Naturschutz und gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.
Am Hafen warten längliche, bunte Gondeln – sogenannte Trajineras. Diese könnt ihr inkl. Gondoliere für einen Ausflug (meist ein bis zwei Stunden) mieten. Auf dem Wasser erwartet euch dann eine kleine Fiesta Mexicana.
Mein Tipp: Der Preis für die Boote richtet sich nach eurem Verhandlungsgeschick und der Anzahl der Mitfahrer. Rund 30 Euro solltet ihr pro Person einplanen.
Unterwegs verkaufen Händler von Booten aus Getränke und Snacks. Beliebt, aber gewöhnungsbedürftig sind die alkoholischen Drinks Pulque (fermentierter Agavensaft) und Michelada (Tomatensaft mit Bier). Diese werden in ein-Liter-Bechern verkauft. Natürlich dürfen Mariachi Bands für die gute Stimmung nicht fehlen. Diese spielen gegen Bezahlung für euer Boot. Man hört sie allerdings auch so überall musizieren.
Der Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und daher vor allem am Wochenende gut besucht. Ihr könnt ihn übrigens einfach mit der Metro erreichen. Eine Tour ist nicht notwendig.
Mein Tipp: Nutzt als Frau in der Bahn das separate Frauenabteil. So seid ihr vor unerwünschten Blicken am besten geschützt.
Kleine Fiesta Mexicana auf dem Wasser
🇲🇽 4. Hoch hinaus mit einer Ballonfahrt inkl. Teotihuacán
Beliebt ist der Ausflug ins Umland, bei dem ihr in einem Heißluftballon über die Landschaft fliegen könnt. Dieser startet bereits sehr früh, sodass ihr im besten Fall den Sonnenaufgang aus der Luft betrachten könnt. Es ist wunderschön anzusehen, wie die ersten Sonnenstrahlen langsam die weite Landschaft erhellen.
Gemütlich zieht ihr dann über Häuser, Bäume und Ebenen hinweg. Nur das Geräusch der in den Ballon strömenden Heißluft durchbricht die Stille.
Ein weiteres Highlight auf diesem Ausflug ist die alte Maya-Stätte Teotihuacán. Sie war bis 600 n. Chr. mit über 200.000 Einwohnern eine der größten Städte der damaligen Welt. Wieso sie nur rund ein Jahrhundert später verlassen wurde, ist nicht abschließend geklärt.
Wir haben beide Ausflugziele in einer Tour kombiniert. Ihr könnt die Stätte Teotihuacán aber auch auf eigene Faust besuchen. Dafür nehmt ihr in der Stadt vom Terminal „Central del Norte“ den Autobus mit der Aufschrift „Teotihuacan“ bis zur Haltstelle „Piramides / Zona Arqueologico“. Ich habe allerdings gelesen, dass es auf der Strecke gelegentlich zu Überfällen kommen kann. Also informiert euch am besten noch einmal vor Ort.
🇲🇽 5. Sehenswürdigkeit: Ab in die Natur – Itzaccíhuatl
Nicht weit von der Hauptstadt entfernt habt ihr die Möglichkeit, eine kleine Vulkanbesteigung auszuprobieren. Bereits während der Ausfahrt aus der Stadt ist ein Vulkan stets sichtbar: der über 5000 Meter hohe Popocatépetl. Da er einer der aktivsten Vulkane Mexikos ist, tritt stets Rauch aus. Anschließend geht es über verschlungene Bergstraßen hoch hinaus in den Nationalpark. Dabei könnt ihr immer wieder fantastische Aussichten genießen.
Die eigentliche Vulkanbesteigung auf den Itzaccíhual beginnt auf 2.519 Metern. Lediglich 400 Höhenmeter sind bis zum Ziel zu überwinden. Doch wer an die Höhe nicht gewöhnt ist, für den kann bereits der Ausstieg aus dem Auto spürbar werden. Die Wanderung verlangt ungeübten Bergsteigern einiges an Durchhaltevermögen ab.
Je nach Erfahrung dauert die Wanderung zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Doch der kleine Aufstieg lohnt sich. Weiter hoch geht es dann allerdings nur mit professioneller Ausrüstung in einer zweitägigen Tour.
Aussicht von der ersten Ebene des Vulkans Itzaccíhual
Mein Tipp: Ich habe den Ausflug mit Amigo Tours Mexiko gemacht. Es hat alles gut geklappt und der Guide kannte sich sehr gut aus. Er konnte nicht nur alle Fragen rund um die Tour beantworten, sondern auch alles Sonstige zu Mexiko erklären. Einziger Wehmutstropfen: Obwohl die Tour einen ganzen Tag in Anspruch nimmt, verbringt man für meinen Geschmack zu viel Zeit im Auto und zu wenig in der Natur.
Das waren meine 5 Top-Sehenswürdigkeiten in Mexiko City. Die Stadt ist sehr vielfältig, sodass Kulturinteressierte ebenso auf ihre Kosten kommen wie Abenteurer. Ich wünsche euch viel Spaß beim Entdecken!
Mexiko City war nur ein Stopp auf meiner Reise. Hier seht ihr die ganze Route.
